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Christl.-Jüd. Dialog
#1
Christlich - Jüdischer Dialog

Der renommierte Judaist und Direktor für jüdische Studien an der berühmten Princeton-Universität (USA), Peter Schäfer, hat mit seinem 2007 erschienenen Buch Jesus in the Talmud, das im selben Jahr auch auf Deutsch herauskam, in einer an Gelehrsamkeit und Deutlichkeit kaum zu übertreffenden Weise nunmehr ein stabiles Fundament für den christlich-jüdischen Dialog geschaffen.

Die engl. Originalausgabe ist bei Amazon erhältlich.

Deutsch:
Peter Schäfer. Jesus im Talmud.  übers. v. Barbara Schäfer. Tübingen: Mohr-Siebeck, 2007

Die Judenchristen zur Zeit Jesu werden genau behandelt.

Meines Erachtens sollte jeder, der beim Thema "Judenchristen" ernsthaft mitreden will, dieses Buch lesen.
Bin gerade beim lesen. Wer es schon gelesen hat, bitte melden
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#2
Ich habe jetzt schon einen Teil gelesen.

Wahrlich ein vielbeachtetes Werk, Peter Schäfer erfuhr fast unisono Zustimmung von seinen jüdischen Kollegen und Rezensenten.
Hier seien wenigstens genannt: Rabbi Burton L. Visotzky (Jewish Theological), Catherine Hezser (Review of Biblical Literature), Anthony Phillips (Church Times), Nicholas de Lange (University of Cambridge), Francis E. Peters (Autor von The Children of Abraham: Judaism,Christianity,Islam).

Peter Schäfer steht dem Christentum in manchem relativ kritisch gegenüber. Er schreibt auf Seite 18 "Jesus hat seinen Tod verdient, und er hat nur bekommen, was er verdient hat" und auf Seite 19, es gibt keinerlei Rechtfertigung für "die christliche Sekte, die unverschämt behauptet, der neue Bund zu sein, und die dabei ist, sich als eine neue Religion (und nicht zuletzt als eine Kirche mit politischer Macht) zu etablieren"
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#3
(18-06-2017, 19:33)Sinai schrieb: Peter Schäfer steht dem Christentum in manchem relativ kritisch gegenüber.

Du interpretierst einen Text, den du entweder nicht verstehst oder dessen Aussage du bewusst verfälscht.

Peter Schäfer gibt in diesem Buch nicht sein Urteil über das (frühe) Christentum ab, sondern schildert, wie dieses durch talmudische Texte beurteilt wird.

Dazu sagt er in der Fußnote 25 (Seite 18):
Methodisch bin ich also nur an dem interessiert, was man Wirkungsgeschichte der neutestamentlichen Berichte nennt, d.h. daran, wie diese sich in den talmudischen Quellen widerspiegeln und wie die Rabbinen sie gelesen und verstanden haben mögen.

Peter Schäfer. Jesus im Talmud, 2. Aufl., 2010 Tübingen, Verl. Mohr Siebeck, S. 18f.:
Zitat:Ich werde in der Tat darlegen, dass die aussagekräftigsten Jesus-Texte (jene, die von der Person Jesu handeln) erst im babylonischen Talmud vorkommen und frühestens um das Ende des dritten bzw. den Beginn des vierten Jahrhunderts n. Chr. zu datieren sind.
[…]
Aus meiner Sicht liegt der historische Wert darin, dass diese (vorwiegend) babylonischen Texte über Jesus und seine Familie sorgfältig formulierte und überaus fein gesponnene Gegenerzählungen zu den Geschichten über Leben und Tod Jesu in den Evangelien darstellen -…
[…]
Besonders bemerkenswert ist die Reaktion auf die Leidensgeschichte im Neuen Testament mit ihrer Botschaft von der Schuld und Schande der Juden als Mörder Christi. Sie stellen sie komplett auf den Kopf: Ja, behaupten sie, wir übernehmen die Verantwortung, aber es gibt keinen Grund, sich deswegen zu schämen, denn wir haben einen Gotteslästerer und Götzendiener rechtmäßig verurteilt. Jesus hat den Tod verdient, und er hat nur bekommen, was er verdient hat. Entsprechend untergraben sie die christliche Idee von der Auferstehung Jesu,… Es gibt keine Auferstehung, insistieren sie, weder für ihn noch für seine Anhänger; anders gesagt, es gibt keinerlei Rechtfertigung für diese christliche Sekte, die so unverschämt behauptet, der neue Bund zu sein und die dabei ist, sich als eine neue Religion (nicht zuletzt als eine "Kirche" mit politischer Macht) zu etablieren.

Dies ist, so postuliere ich, die historische Aussage der (späten) talmudischen Evidenz über Jesus.
MfG B.
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#4
(18-06-2017, 21:45)Bion schrieb:
Zitat:Peter Schäfer. Jesus im Talmud, 2. Aufl., 2010 Tübingen, Verl. Mohr Siebeck, S. 18f.:
Zitat
Ich werde in der Tat darlegen, dass die aussagekräftigsten Jesus-Texte (jene, die von der Person Jesu handeln) erst im babylonischen Talmud vorkommen und frühestens um das Ende des dritten bzw. den Beginn des vierten Jahrhunderts n. Chr. zu datieren sind.

Na da haben wir schon was
Ist doch eine wertvolle Aussage, daß die aussagekräftigsten Jesus-Texte (jene, die von der Person Jesu handeln) erst im babylonischen Talmud vorkommen

Im zweiten Jahrhundert waren Details zum Leben Jesu offenbar nicht bekannt, wurden erst danach in die vier Evangelien aufgenommen
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#5
Was hat Dein unsinniger Schluss mit dem Zitat zu tun? Dort ist nur vom Talmud die Rede.
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#6
(19-06-2017, 06:40)Sinai schrieb: Ist doch eine wertvolle Aussage, daß die aussagekräftigsten Jesus-Texte (jene, die von der Person Jesu handeln) erst im babylonischen Talmud vorkommen

Es ist offenbar so, dass du Texte dieser Art nicht verstehst. Anders ist es nicht zu erklären, dass du mit dem, was du zu diesen zu sagen hast, dermaßen daneben liegst.

Nochmals:

Peter Schäfer beschreibt einen kulturgeschichtlichen Prozess: die rabbinische Reaktion auf das frühe Christentum. Das merkt er u.a. schon im Vorwort an. Er beschreibt, wie im Talmud eine Gegengeschichte zu den Berichten der Evangelien entsteht und erläutert die Polemik, die im Talmud das Christentum betreffend ausgebreitet wird. Dazu hält er fest, dass die Jesus-Geschichten in den Evangelien nicht als historische Berichte entgegengenommen werden dürfen und er weiß, dass das für die spärlichen talmudischen Anmerkungen zu Jesus in noch viel höherem Maß gilt.

Eines ist keinesfalls zulässig: Das, was der Autor als rabbinische Reaktion auf das Christentum der Spätantike herausarbeitet, als seine Haltung dem Christentum gegenüber dazustellen und ihn auf diese Weise zu diffamieren.

Wenn du dich nicht in der Lage siehst, das Thema vernünftig zu diskutieren, verschiebe ich es ins Unterforum "Religions- und Kulturgeschichte", wohin es eigentlich auch gehört.
MfG B.
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#7
Spam von Sinai entfernt. Thema in das Unterforum "Religions- und Kulturgeschichte" verschoben.
MfG B.
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